gewissermaßen auf goethes spuren in italien:
torbole, malcesine 12. - 14. september 1786

 

Mignon 1795/96

Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh'n,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glüh'n,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Dahin! Dahin
Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, zieh'n.

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und seh'n mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, zieh'n.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg;
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut;
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! o Vater, laß uns zieh'n!


goethe war gewissermaßen auf der flucht, es wurde ihm alles zu viel.
auf seiner langen reise durch italien war er auch in torbole und auf der festung
von malcesine. auf dieser festung, damals unbewohnt,
zeichnete er und wurde zunächst als spion verdächtigt.
diese festung ist heute ausstellungsgebäude, u a mit einem goethezimmer.
dort gibt es u a das gedicht mignon,
das ich schon lange kenne.
ich las es zum ersten mal in "wilhelm meisters theatralische sendung"
und war von diesem gedicht fasziniert.
(genaueres in sachen mignon habe ich bei wikipedia nachgeschaut.)
an details konnte ich mich zuvor aber nicht mehr erinnern.
(habe fast alle romane und dramen von goethe gelesen.)
im roman habe ich mignon als sehr geheimnisvolles wesen kennen gelernt,
die beziehung zu wilhelm wird nie so ganz klar.
mignon ist geprägt von der sehnsucht,
die besonders in dem 2. gedicht "nur wer die sehnsucht kennt ..."
zum ausdruck kommt.
sehnsucht nach liebe und nach italien.

"nur wer die sehnsucht kennt ..."
das habe ich sehr respektlos im ersten theaterstück
der theater-ag auf die bühne gebracht!

goethes skizze der festung von malcesine ist sehr schlicht
(zum vergleich eine alte postkarte), trotzdem wurde er der spionage verdächtigt,
konnte sich aber dank eines ehemaligen frankfurters,
der dort lebte, vom verdacht befreien.

infos in der goetheausstellung auf der festung malcesine.


an dieser stelle habe ich goethe schon dreimal verwendet:

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Geburtstagsgeschenk
wurde "ausgeliefert!"

 

 

 

 

 

 

 

auf FACEBOOK veröffentlicht:

familie

ein großartiger zweiteiler im zdf,
zwar ziemlich männerfeindlich, trotzdem. ;-)
bekannte namen sieht man in der besetzung:
jürgen vogel, anna maria mühe, iris berben, katharina thalbach;
aber auch ein neues gesicht: natalia belitski.

und ... werner wölbern! mein schüler der ersten stunde.
schon damals der held in der von mir gegründeten
und geleiteten theater-ag.
und mitglied in meinem ersten leistungskurs deutsch.
"Als Kontrastprogramm (...) die bodenständige Handwerkerfamilie (...),
bei der Werner Wölbern und ganz besonders Katharina Thalbach
mit Lust die Klischees eines herzensguten Proletarierpaars bedienen,
dem selbst Alkoholismus und Arbeitslosigkeit nichts anhaben können."
(waz.de)

2 FACEBOOK Kommentare dazu:

 

 

 

 

 

 

 

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Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Dinge:
Internet,
Musik, Naturwissenschaften, Politik (aber nicht dauernd), Literatur (z. B. Märchen), aber auch für Drachen (schließlich mein Wappentier), für Schnee (!) und für Hexen. Hexen = das ist missverständlich und ich habe schon besorgte Reaktionen dazu bekommen. Deshalb eine kurze Definition: der Begriff "Hexe" wird meist in der christlichen Deutung verwendet, das ist aber ein politisch-religiöser Kampfbegriff, um die Herrschaft des seinerzeit aufkommenden Christentums nicht zu gefährden. Die "Hexen" waren z. B. "Kräuterweiber" mit dem Verständnis für natürliche Zusammenhänge, für Menschen, insbesondere für Frauen (die in der christlichen Welt in eine untergeordnete Rolle gepresst wurden). Hexen sind eine Erinnerung an die vorchristliche Naturverbundenheit. - Und wenn man will, kann man hier den Bezug zu meiner Gothic-Vorliebe erahnen.

oder mit anderen Worten:
Das Bild der Hexe, wie wir es aus den bekanntesten Märchen kennen, ist sehr einseitig. Als Kinderschreck ist sie alt, hässlich und böse. Dabei ist diese Vorstellung, Relikt aus der spätmittelalterlichen Hexenverfolgung, nur ein Aspekt unter vielen.
Der Glaube an Hexen reicht weit in die vorchristliche Zeit (…) zurück. Ursprünglich war die Hexe eine Priesterin der großen Muttergottheit. Sie war ambivalent, d. h. sowohl helfend und heilend als auch bedrohend und vernichtend. In den Mythologien verschiedener Völker spielt die Hexe als große Magierin eine wichtige Rolle. Sie war zwar gefürchtet, genoss aber auf Grund ihres Wissens als Ratgeberin großes Ansehen.
Aus: Märchen von Hexen und weisen Frauen.Hrsg.: Sigrid Früh


Literarische Wirkungsabsicht und rhetorische Tradition [Handlungshemmung] im 18. Jahrhundert

Eine germanistische Hauptseminar-Arbeit über das 18. Jahrhundert. Auch wenn es einige Vorkenntnisse voraussetzt, kann man dieser Arbeit manches Interessante entnehmen, z. B. das Cool-Sein schon im 18. Jahrhundert. - Es folgt hier ein einführender Text, der die Verwendung dieser Arbeit erleichtern soll. Vieles Denken und Fühlen, was wir so als einmalig und normal und gegeben hinnehmen - hat sich entwickelt und das vor allem in diesem 18. Jahrhundert!

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